Normalerweise würde Katharina Pötter sagen: „Ist doch jedes Mal das gleiche“, witzelt Osnabrücks Oberbürgermeisterin und Kreiswahlleiterin beim Pressetermin zur vorgezogenen Bundestagswahl. Durch die verkürzten Fristen sei es dieses Mal aber „schon etwas Besonderes“, sagt sie.
Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (links) ist Kreiswahlleiterin. Frank Westholt (rechts) leitet das Sachgebiet Statistik und Wahlen und ist mit der Organisation der Durchführung der Bundestagswahl in Osnabrück befasst.
Foto: Michael Gründel
Wer im Wahllokal vor Ort wählt, für den ändert sich nichts. Doch vor allem Briefwähler haben einiges zu beachten, wenn sie sicherstellen wollen, dass ihre Stimme am 23. Februar auch tatsächlich da ist und zählt. Die Stadt tippt auf eine Briefwahlquote von etwa 40 Prozent.
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Die Stadt Osnabrück ist dabei nicht nur verantwortlich für die Durchführung der Wahl in Osnabrück selbst, sondern auch in den Umlandgemeinden Belm, Georgsmarienhütte, Hagen aTW und Wallenhorst.
Zwei gute Nachrichten zur Bundestagswahl 2025
Eine gute Nachricht: Es hätten sich schon überraschend viele ehrenamtliche Wahlhelfer gemeldet, sagt Pötter. „Das ist ein gutes Zeichen für unsere Demokratie.“ 1500 Menschen werden benötigt.
1100 Plätze sind laut Frank Westholt, Sachgebietsleiter Wahlen und Statistik, schon verteilt, und einen gewissen Pool an weiteren Freiwilligen gebe es auch noch. Zwar würden noch Wahlhelfer gesucht, Westholt und sein Kollege Alexander Bartsch sind aber zuversichtlich, dass es auch diesmal klappen wird.
Noch eine gute Nachricht: Am Drucken der Stimmzettel wird es nicht scheitern. Die Stadt habe bereits einen bewährten Dienstleister damit beauftragt, erläutert Westholt.
Die Fristen zur Bundestagswahl 2025 in Osnabrück
Knackpunkt bei dieser Wahl ist wegen der kurzen Vorlaufzeit die Briefwahl. Ab Montag, 13. Januar, gehen die rund 190.000 Wahlbenachrichtigungen in die Post, kündigt Frank Westholt an. Zu diesem Zeitpunkt gibt es aber noch gar keine Wahlzettel. Die kleinen Parteien sind jetzt noch dabei, Unterstützungsunterschriften zu sammeln, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden, und eine Beschwerdefrist gibt es auch noch.
Erst am 30. Januar werden die Stimmzettel vom Landes- beziehungsweise Kreiswahlausschuss freigegeben. Dann steht fest, welche Parteien und Direktkandidaten final auf dem Stimmzettel stehen und die Stimmzettel können gedruckt werden.
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Ratschlag an Osnabrücker: Briefwahlunterlagen frühzeitig beantragen
Trotzdem können die Wahlberechtigten in Osnabrück und den Umlandgemeinden ihre Briefwahlunterlagen schon ab dem 13. Januar beantragen – und das sollten sie auch zeitnah tun, rät Frank Westholt.
Die Stadt könne dann nämlich schon alles vorbereiten und so dafür sorgen, dass die Stimmzettel so schnell wie möglich an die Briefwähler geschickt werden – das geht übrigens auch an eine alternative Adresse, etwa in den Urlaub.
Die Beantragung der Briefwahlunterlagen geht am einfachsten digital mittels QR-Code aus dem Wahlbenachrichtigungsbrief oder über service.osnabrueck.de (Suchbegriff „Wahlen“, benötigt werden dann noch die Wahlbezirks- und Wählerverzeichnisnummer, die ebenfalls auf der Wahlbenachrichtigung stehen). Per Post ist der Briefwahlantrag auch möglich.
Am 4. Februar startet der Versand der Wahlunterlagen
Ab dem 4. Februar will die Stadt mit dem Versand der Wahlunterlagen an die Briefwähler starten. Bis zur Bundestagswahl müssen die Unterlagen und ausgefüllten Stimmzettel beim Wahlbüro angekommen sein. Wer sich dabei auf die Post verlässt, trägt das Risiko selbst.
Wer dieses Risiko lieber nicht eingehen will, kann sich ab dem 5. Februar zum Briefwahlbüro an der Sedanstraße 109 begeben und seine Stimme vor Ort abgeben. Das ist der Weg, den das Wahlbüro den Briefwählern empfiehlt. Die Öffnungszeiten werden dafür ausgedehnt.
Wahlurnen stehen in Osnabrück bereit.
Foto: Michael Gründel
Dafür werden in der Sedanstraße ab dem 5. Februar bis zum Freitag vor der Wahl auch Wahlkabinen und Urnen aufgebaut, wie mal sie aus dem Wahllokal kennt. Auch ohne Wahlbenachrichtigung ist eine Stimmabgabe dort möglich – dann müssen aber Personal- oder Reisepass zwingend vorgezeigt werden.
„Wer wider Erwarten trotz Beantragung keine Briefwahlunterlagen erhalten hat, sollte das Wahlbüro unbedingt vor dem Wahltag kontaktieren“, betont die Stadt. Spätester Zeitpunkt zur Rückmeldung ist Samstag, 22. Februar 2025, bis 12 Uhr. In Krankheitsfällen können Briefwahlunterlagen per Vollmacht am Wahltag bis 15 Uhr von Dritten abgeholt werden.
Was bei der Bundestagswahl 2025 in Osnabrück noch wichtig ist
Wer bis zum 27. Januar 2025 noch keinen Wahlbenachrichtigungsbrief erhalten hat, solle sich bitte umgehend beim Wahlbüro melden, betont die Stadt.
Kugelschreiber und sonstige Materialen für die Bundestagswahl hat die Stadt Osnabrück schon parat.
Foto: Michael Gründel
Noch ein Kuriosum am Rande: Die Postleitzahl des Osnabrücker Wahlbüros gibt es sonst gar nicht. Die 49058 auf dem Wahlbenachrichtigungsbrief und dem Wahlbriefumschlag wurde eigens für die Wahl angelegt und soll laut Stadt den Postweg der Briefwahlunterlagen beschleunigen.
Wer im Wahllokal wählen will, aber seine Wahlbenachrichtigung verlegt oder vergessen hat, kann unter Vorzeigen von Personalausweis oder Reisepass trotzdem wählen. Das zugehörige Wahllokal lässt sich auf der Internetseite der Stadt ermitteln (über www.osnabrueck.de/bundestagswahl kommt man zur entsprechenden Karte).