Dass es bei den Motorrad- und Fahrradbauern nicht so gut läuft, habe sich bereits Anfang vorigen Jahres abgezeichnet, erzählt Lang: „Aber von diesem Ausmaß sind wir überrascht worden.“ KTM hat stets kräftig in die Gemeindekasse eingezahlt. Von den zuletzt rund acht Millionen Einnahmen aus der Kommunalsteuer kamen 45 Prozent von dort. „Sicher wird uns davon etwas abgehen“, vermutet Lang. „Wie viel, lässt sich noch nicht sagen.“
Jedenfalls hofft der 36-Jährige auf höhere Zuschüsse des Landes für anstehende Projekte. Zurzeit ist Mattighofen aufgrund der guten Finanzsituation mit der niedrigsten Förderquote (20 Prozent) eingestuft. Entsprechend vorsichtig ist das Gemeindebudget erstellt, die Sanierung des Freibads und der Landesmusikschule wurde zurückgestellt. Ob im Herbst, wie geplant, eine zusätzliche Kindergartengruppe eingerichtet wird, hängt von der Entwicklung der Einwohnerzahlen ab.
Im Windschatten des KTM-Höhenflugs ist Mattighofen beständig gewachsen. Aktuell sind 7.714 Haupt- und 562 Nebenwohnsitze gemeldet, wobei es Ende des Vorjahres bereits einen Rückgang gab. Es gebe in der Bevölkerung keine kollektive Depression, eher eine „Schauen-wie-es-wird-Stimmung“, berichtet der Bürgermeister. „Bei manchen ist Verunsicherung, bei anderen die Hoffnung, dass es weitergeht.“
Und alle warten auf Antworten: Wie viele Stellen tatsächlich abgebaut werden, wann und in welchem Umfang die Produktion wieder anlaufen soll.