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Polizeieinsätze: Karlsruhe stoppt die Gratis-Kultur


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Aus Gründen der Transparenz ein Geständnis vorweg: Ich besitze keine Dauerkarte. Auch keinen Fan-Schal. Und mein letzter Stadionbesuch liegt ein halbes Jahr zurück. Weil ich aber Fußball mag, sehr sogar, nehme ich zum Beispiel grölende Schalala-Besoffskis stoisch hin, sollte ich an Wochenenden mit ihnen im ICE oder der S-Bahn gefangen sein.

Nicht hinnehmbar sind allerdings brutale Fan-Fehden, verabredete Schlägereien und sogar Jagd auf Kinder im „falschen“ Trikot. Alles schon dagewesen. Etwa jedes zwölfte Spiel der ersten und zweiten Bundesliga birgt solche Gefahren, nur massive Polizeipräsenz verhindert erwartbare Gewaltexzesse. Wer den Sport liebt, sollte darüber fassungslos sein.

Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ gab sich gestern tatsächlich „fassungslos“, aber aus ganz anderem Grund – weil das Bundesverfassungsgericht nach zehn Jahren Rechtsstreit zwischen dem Stadtstaat Bremen und der Deutschen Fußball Liga (DFL) das bestätigt hat, was in anderen europäischen Ländern längst üblich ist: Nicht die Gesamtheit der Steuerzahler soll polizeilichen Mehraufwand bei Hochrisiko-Spielen (und anderen kommerziellen Events) finanzieren, sondern der wirtschaftliche Nutznießer, also das Milliarden-Business namens Bundesliga.

Anflug an Gratis-Kultur

Bislang hat sie die Kosten in einem Anflug an Gratis-Kultur auf andere abgewälzt. Auf die chronisch unterfinanzierten Kommunen und die Polizei, die vor einem Überstunden-Gebirge steht. Das klamme Sachsen reduzierte jüngst sogar die Verpflegungsbeutel der Einsatzkräfte „auf ein Mindestmaß”, die stundenlang Demos oder Fußballfans begleiten.

„Es ist zu befürchten”, kritisierte gestern „Unsere Kurve“, dass das Urteil „der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland langfristig schweren Schaden“ zufüge. Der Dachverband der Fanhilfen sah gar „einen Freifahrtschein für einen immer aggressiver und martialischer auftretenden Polizeiapparat.”

Geht es noch ein bisschen theatralischer?

Doch nicht nur Fan-Organisationen, auch DFL und Vereine argumentieren aus Sorge um das Kulturgut Fußball: Öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten ist Kernaufgabe des Staates!

Korrekt, sagt Karlsruhe, und ergänzt in wunderbarer Klarheit: „Selbst eine staatliche Kernaufgabe ist nicht notwendig gebührenfrei zu erbringen.“

Kernaufgabe der Liga wäre es, alles dafür zu tun, gewalttätige Fans wirksam zu ächten. Und parallel einen Solidarfonds zu etablieren, der finanzschwache Vereine entlastet. Danach sieht es nicht aus. Und während einige Bundesländer die Bremer Lösung immerhin prüfen, bekräftigten Berlin und Brandenburg gestern, keine Kostenbeteiligung zu planen. Offenbar schwimmt man hier im Geld…

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