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Fünf Prozent „leistungsschwache“ Mitarbeiter müssen gehen – DiePresse.com



Der Meta-Chef steigt in Elon Musks Fußstapfen. Erst kürzlich hat er angekündigt, Diversitätsprogramme aufgeben und Aussagen auf seinen Plattformen nicht mehr zentral moderieren zu wollen.

Schon wieder haben die Mitarbeiter von Meta ein Memo von ihrem Chef, Mark Zuckerberg, erhalten. Meta, so heißt es darin, arbeite gerade an einigen der wichtigsten Technologien der Welt: künstliche Intelligenz, Computerbrillen und die Zukunft sozialer Medien. Man stehe vor einem intensiven Jahr, und er wolle sichergehen, dass man die besten Leute im Team habe. Deswegen habe er beschlossen, sich von „Low Performern“ schneller zu trennen als bisher.

Wer die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfülle, müsse gehen – es sei denn, es gebe Grund zur Annahme, dass er die Erwartungen in Zukunft erfüllen werde. Wer gehen müsse, werde eine großzügige Abfindung erhalten; die Betroffenen würden bis 10. Februar informiert. Dieser Schritt falle ihm nicht leicht, aber er sei zuversichtlich, dass es das Team stärken und dabei helfen werde, führende Technologie zu entwickeln, um die Zukunft der menschlichen Vernetzung voranzutreiben.

Fünf Prozent müssen gehen

Bei der letzten Kündigungswellen im März 2023 hatte Zuckerberg noch mit Effizienzsteigerung argumentiert. Insgesamt beschäftigt der Konzern derzeit weltweit 72.000 Mitarbeiter. Fünf Prozent werden heuer durch natürliche Fluktuation ausgewechselt werden, weitere fünf Prozent wegen ihrer schwachen Performance, wie aus einem Memo an Manager hervorgeht. Meta verfügt über ein internes Performance-Review-Programm, das nach Unternehmensangaben die Leistungen der Mitarbeiter messen kann.

Die Mitarbeiter reagierten skeptisch, wie „Business Insider“ berichtet. Sie fragten sich, nach welchen Kriterien das Unternehmen dabei vorgehen werde und wie Zuckerberg erkennen wolle, ob jemand in Zukunft bessere Performance erbringen wolle. „Teams sind nicht gerade stark, wenn die Moral niedrig ist, und schon die letzte Woche war eine ziemlich harte Zeit“, schrieb ein Beschäftigter.

Aus für Diversitätsprogramme

In der Vorwoche hatte Zuckerberg ein anderes Memo verschickt, wonach Meta sämtliche Diversitätsprogramme kappen will, die etwa darauf abzielen, Frauen, Schwarze oder LGBTQ-Personen gezielt einzustellen. Ein Mitarbeiter fragte sich nun, ob LGBTQ-Personen sich verstärkte Sorgen wegen des angekündigten Personalabbaus machen müssten, was von dem Unternehmen verneint wurde. Man wolle vielmehr überhaupt keine Diskriminierung mehr zulassen.

Meta wird aber künftig kein DEI-Team mehr beschäftigen. Die Abkürzung steht für „Diversity, Equity and Inclusion“ (Vielfalt, Gleichheit und Inklusion). Das Unternehmen will auch nicht mehr gezielt mit Zulieferern zusammenarbeiten, deren Inhaber DEI-Hintergrund haben, sondern sich lediglich auf „kleine und mittlere Unternehmen, die unsere Wirtschaft stützen“, fokussieren. Meta will zwar weiterhin Menschen mit allen Hintergründen einstellen, aber nicht mehr gezielt auf Vielfalt abzielen. Auch soll jeder Eindruck vermieden werden, dass Geschlecht oder Ethnie ein Grund für eine Einstellung sein könnten – was auch bisher nicht der Fall gewesen sei, wie man betonte.

Apple bleibt standhaft

Bereits vor Meta hatten Unternehmen wie Walmart, Ford oder Jack Daniel’s die Einstellung ihrer DEI-Programme angekündigt. Kurz nach Meta tat auch Amazon kund, von derlei Programmen künftig Abstand zu nehmen. Nur Apple will vorerst an seinen DEI-Programmen festhalten, obwohl einige Aktionäre den iPhone-Hersteller zum Abgehen davon drängen wollen, weil die Diversitätsvorgaben zur Diskriminierung bestimmter Gruppen und damit zu Klagen führen könnten.

Zuckerberg begründete den Schritt indes mit dem „Wandel der rechtlichen und politischen Landschaft in den USA“. Kritiker in sozialen Medien warfen Zuckerberg Heuchelei vor, weil er erst kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump zu dieser Ansicht gekommen sei. Tatsächlich hat Zuckerberg in den vergangenen Monaten einen schrittweisen Wandel vollzogen. Während X-Chef Elon Musk sich schon lang als einsamen Verfechter der Meinungsfreiheit sieht, hat der bis dahin zurückhaltende Zuckerberg im Sommer 2024 mit der Aussage überrascht, dass die Biden-Regierung Zensur übe und insbesondere in der Covid-Zeit Druck auf Meta-Mitarbeiter ausgeübt habe, bestimmte Inhalte nicht zuzulassen. Er bereue, dass er das damals nicht öffentlich gemacht habe, und wolle sich nie mehr dem Druck von Regierungen beugen.

In Musks Fußstapfen

Kürzlich kündigte Zuckerberg an, von der zentralen Faktenmoderation auf seinen Plattformen abzugehen und diese Aufgabe künftig der Community zu überlassen – wie das etwa auch Elon Musk auf X tut, wo Nutzer „Community Notes“ unter Falschnachrichten setzen können. Auch sollen bestimmte Inhalte, die bisher als Hassrede gegolten haben, nun zulässig sein. „Zuckerberg goes full Musk“, meinte dazu „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt auf X.

Als Musk Twitter übernommen hatte, hatte er auch massiv Personal abgebaut. Zahlreiche Moderatoren, Programmierer, die zu wenig Code geschrieben hatten, sowie alle, die nicht einwilligten, „extrem hardcore“ arbeiten zu wollen, mussten damals gehen.

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