“Zu erwartende Impairments (Wertverfälle, Anm.) auf immaterielle Vermögensgegenstände und Firmenwerte werden das EBIT (Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit nach Abschreibungen) zusätzlich belasten”, hieß es in der Pierer-Mobility-Aussendung weiters. Der Free Cashflow werde sich auf einen hohen negativen dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Die Nettoverschuldung werde weiter steigen.
Das Geschäftsjahr 2024 war von tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen und den Insolvenzen geprägt. Bisher wurden konzernweit in Summe mehr als 1.800 Mitarbeiter abgebaut. Die Produktionsleistung sei gesenkt worden, um den Bestand an Motorrädern bei den Händlern als auch bei den Importeuren zu reduzieren.
Durch die Reduzierung des Produktionsvolumens auf rund 230.000 Motorräder (minus 26 Prozent) seien die weltweiten Lagerbestände um rund 40.000 Einheiten (minus 18 Prozent) entlastet worden. “Damit ist ein erster wichtiger Schritt des Restrukturierungsplans gelungen.”
Auf dem europäischen Markt wurden voriges Jahr rund 110.000 Motorräder abgesetzt. Damit trug Europa 38 Prozent zum Konzernabsatz bei. Auf Nordamerika entfielen 24, auf Indien und Indonesien (über den Partner Bajaj) 21 und auf die übrigen Absatzländer 17 Prozent.
Die Endkundennachfrage sei trotz der tiefen Konzernkrise “stark” geblieben. Vertriebspartner und Händler verkauften rund 268.000 Motorräder an Endkunden, was dem Vorjahresniveau entspreche, so Pierer Mobility.
Bis zum morgigen Freitag – dann finden Prüfungstagsatzungen bei KTM und zwei ebenso insolventen Tochterfirmen statt – werden indes die bis zur vergangenen Woche eingebrachten Forderungen zur KTM-Pleite vom Insolvenzverwalter geprüft. Ohne mögliche Nachmeldungen gab es zuletzt 5.380 Gläubiger, die Forderungen gegen die KTM AG und die Töchter KTM Components und KTM F&E angemeldet haben, berichtete am Montag der ORF Oberösterreich. Alleine bei Banken soll der Konzern von Pierer ja 1,3 Mrd. Euro Schulden haben.
Die drei Firmen hatten rund 3.600 Beschäftigte. Die Verbliebenen bekommen das nicht bezahlte November-Gehalt und das Weihnachtsgeld aus dem Insolvenzentgeltfonds.
Entscheidend wird dann der 25. Februar, an dem die Gläubiger über die Sanierungsquote abstimmen werden. KTM hatte zuletzt 30 Prozent geboten und möchte binnen zwei Jahren zahlen.