Nicolas Kühn, in Hütteldorf unterschätzt, blüht bei Celtic Glasgow richtig auf.
Glasgow. Steht ein Heimspiel in Glasgow an, herrscht vor dem Celtic-Park stets helle Aufregung. Die Farben Grün-Weiß dominieren, immer bahnt sich eine Limousine ihren Weg zum Eingang und dann springt unter tosendem Applaus Edelfan Rod Stewart aus dem Fond. So auch beim Champions-League-Spiel gegen Leipzig, und es sollte fürwahr ein Feierabend für Kultklub und Schmuserocker werden: Celtic siegte mit 3:1. Und im Rampenlicht stand ein Ex-Rapidler.
Noch im Vorjahr trug der Deutsche Nicolas Kühn das SCR-Trikot. Der 24-Jährige galt als Ausnahmetalent, war an diesem Vorschuss oft gescheitert, doch in Hütteldorf hatte er mit Zoran Barisic einen „Problemkind-Flüsterer“ zur Seite. Er brachte Kühn Form, Auftritt und Einstellung bei, Celtic war er 3,5 Millionen Euro Ablöse wert.
Von Rangnick aussortiert
Dass Kühn just in Leipzig (2015 – 2018) ausgebildet worden ist, mutet durchaus als gute Pointe für „verkannte Talente“ an. Aussortiert wurde der Filigrantechniker, der allerdings nichts mit Pressing-Fußball anfangen kann, übrigens von Ralf Rangnick. Den Ehrentreffer der Sachsen besorgte Christoph Baumgartner.
In dieser Saison weiß man den Einkauf zu schätzen. Kühn blüht auf, in 15 Spielen schoss er sieben Treffer, lieferte zehn Assists – und mit den beiden CL-Treffern steht er wohl in Notizbüchern noch größerer Vereine. Rapid machte einen guten Griff, Kühn ist zwar längst weg und doch jetzt ein Retter. Er bescherte Hütteldorf ein positives Geschäftsjahr 2023/24, der Gewinn beläuft sich auf 194.484 Euro.