Eine sichere Verpackung soll den Inhalt schützen, wenig Gewicht haben und Ressourcen schonen. Zudem muss sie gut entleerbar und recycelfähig sein sowie Informationen transportieren. Die FH Campus Wien sucht nach Lösungen dieser vielfältigen Anforderungen.
„Für die Umwelt ist es immer besser, wenn ich gar keine zusätzliche Geschenksverpackung zu den Weihnachtsgeschenken nehme“, sagt Bernhard Rainer. Er leitet das Forschungszentrum Nachhaltigkeitsbewertung und Verpackungslösungen der FH Campus Wien in Favoriten und muss bei der Frage, wie man als Konsumentin bei den Weihnachtseinkäufen klimaschonend handelt, schmunzeln.
Wie bei allen Verpackungsthemen gilt es auch hier, völlig unterschiedliche Aspekte abzuwägen, die oft gegensätzliche Anforderungen haben. „Ich möchte niemandem von Geschenkpapier abraten, denn das gehört zu dem Fest dazu. Vom Umweltaspekt her müsste man ja sonst auch die Finger von Adventkalendern lassen“, erklärt Rainer. Da ist so wenig Schokolade oder Spielzeug mit einer Menge Luft, Plastik und Papier verpackt, dass Adventkalender nicht sonderlich nachhaltig sind.
Papier und Sackerln wiederverwenden
„In meiner Familie haben wir seit Generationen die Tradition, dass wir statt Geschenkpapier die selbstgenähten Baumwollsäcke nehmen, die meine Großmutter vor 40 Jahren gemacht hat“, gibt Rainer preis: „Aber so ein Stoffsack ist nur dann nachhaltig, wenn man ihn jahrzehntelang nutzt.“ CO2 sparen kann man auch durch die Verwendung von alten Zeitungen und benutztem Geschenkpapier. „Aber das ist eine homöopathische Dosis. Viel mehr Effekt hat es, sich zu überlegen, was man kauft und wie viel. Denn es ist fast immer das Produkt, das bei der Nachhaltigkeit eine größere Rolle spielt, und weniger die Verpackung“, sagt der Wissenschaftler, der zu regionalen und qualitätsvollen Produkten rät.
Es ist selbst für Fachleute nicht leicht zu differenzieren, wo man wie viel Emissionen oder Ressourcen einsparen kann, wenn man das Thema Verpackung, Transport und Lebensmittelsicherheit im Überblick betrachtet. „Nachhaltig ist eine Verpackung generell, wenn sie möglichst wenig Ressourcen verbraucht und gut recyclingfähig ist. Aber gleichzeitig muss sie das Produkt optimal schützen, gut entleerbar und sicher sein. Auch Zugänglichkeit, z. B. für Ältere oder Menschen mit Seheinschränkungen, ist wichtig“, zählt Rainer auf.