Die Sprecherin der Klimagruppe “Letzte Generation”, Carla Hinrichs (27), machte gegenüber dem “Spiegel” deutlich: „Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation.“
Ihre Erklärung: „Wir waren die Letzte Generation vor den Kipp-Punkten. Heute können wir nicht mehr sicher sein, dass das stimmt.“ Wie sich die Klimakleber in Zukunft nennen wollen, gaben sie allerdings noch nicht preis.
Die Klimabewegung will freilich weiter protestieren, jedoch in anderer Form. Hinrichs dazu: „Blockaden vor Autos und Flughäfen und Straßen sind erst mal nicht mehr unser Fokus.” Der Leitspruch der Gruppe „Wer nicht stört, wird nicht gehört“ werde vorerst verworfen.
Aus der Klimakleber-Bewegung, die gegen die “Ursachen des Klimawandels” zu Felde zog (Autos, Flugzeuge), solle etwas Neues entstehen. Man wolle sich auf drohende Krisen vorbereiten. Hinrichs sprach gegenüber dem “Spiegel” von „sozialer Gerechtigkeit“ und „gegenseitiger Absicherung“. Der künftige Protest der Aktivisten werde sich in Zukunft deshalb nicht nur auf das Klima beschränken.
Ihr Ziel ist es offenbar, als Mobilisierungsbeschleuniger für spontane Großkundgebungen zu fungieren. Hinrichs: „Wir wollen in der Lage sein, in kritischen Momenten Tausende Menschen auf die Straße zu bringen, die für ein friedliches, demokratisches System einstehen. Dafür braucht es Training.“
Zur Erinnerung: Gegen zahlreiche Vertreter der Letzten Generation sind Verfahren anhängig, viele Klimakleber sind auch schon zu Geldstrafen und sogar Haftstrafen verurteilt worden.