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Moskau hat die Einnahme der ukrainischen Kleinstadt Kurachowe in der Oblast Donezk gemeldet. Der IAEA zufolge hat es laute Explosionen in der Nähe des AKW Saporischschja gegeben – allerdings ohne Folgen. Die Entwicklungen im Liveblog.
Das russische Verteidigungsministerium hat angegeben, dass Russlands Streitkräfte das Dorf Dachenske südlich des ukrainischen Logistikzentrums Pokrowsk eingenommen haben.
Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte das Ministerium außerdem mit der Aussage, Russland habe am Sonntag einen ukrainischen Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja abgewehrt. Trümmer einer Drohne seien auf das Dach eines Trainingszentrums gefallen. Die Berichte lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die USA gehen nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken davon aus, dass Russland und Nordkorea nach der militärischen Zusammenarbeit im Ukraine-Konflikt auch bei moderner Weltraumtechnologie stärker kooperieren. Nordkorea erhalte von Russland bereits militärische Ausrüstung und Training, sagte Blinken am Montag bei einer Pressekonferenz in Südkoreas Hauptstadt Seoul. “Jetzt haben wir Grund zu der Annahme, dass Moskau mit Pjöngjang fortschrittliche Weltraum- und Raketentechnologie teilt.” Blinken wiederholte zudem eine Äußerung der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, wonach die USA auch davon ausgehen, dass Russland “kurz davor stehen könnte”, Nordkorea offiziell als Atommacht anzuerkennen. Bislang gilt international der Konsens, dass Pjöngjang sein Atomprogramm beenden muss.
Rheinmetall liefert der Ukraine zusätzliche 35-Millimeter-Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard. Der neuerliche Auftrag umfasse 180.000 Schuss und habe ein Volumen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, teilte der Düsseldorfer Rüstungskonzern mit. Die Bundesrepublik finanziere die Bestellung. Mit der bestellten Munition lassen sich etwa Drohnen bekämpfen. Die Bundesrepublik hatte der von Russland angegriffenen Ukraine insgesamt 55 Flakpanzer Gepard übergeben, die bei der Bundeswehr außer Dienst gestellt worden waren.
Die ukrainische Luftwaffe hat erklärt, sie habe in der vergangenen Nacht zwei von Russland abgeschossene Marschflugkörper vom Typ Kh-59 abgeschossen. Von 128 abgeschossenen Drohnen seien 79 abgeschossen worden, 49 “Nachahmungsdrohnen” hätten ihr Ziel nicht erreicht, so die Luftwaffe. Der Angriff habe Unternehmen und Privathäuser in fünf ukrainischen Regionen beschädigt, aber keine Verletzten gefordert, so die Luftwaffe weiter.
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die strategisch wichtige Kleinstadt Kurachowe im Osten der Ukraine eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heißt es in der Pressemitteilung. “Nach der Einnahme von Kurachowo sind die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen.” Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.
Die Kämpfe um Kurachowe haben rund zwei Monate gedauert. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18.000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil dort. Moskaus Verluste gelten als hoch. Allerdings hatte der ukrainische Militärblog “Deepstate” bereits vor wenigen Tagen die Stadt als von russischen Truppen kontrolliert gekennzeichnet. Derzeit ist noch unklar, wo die ukrainischen Streitkräfte die nächste Verteidigungslinie aufgebaut haben.
Laut US-Außenminister Antony Blinken ist die Position der Ukraine in der russischen Grenzregion Kursk für künftige Verhandlungen von entscheidender Bedeutung. Zuvor hatte auch Moskau erklärt, Kiew habe einen Gegenangriff gestartet. Blinken bestätigte zudem Berichte, wonach auf russischer Seite bislang mehr als 1.000 nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine getötet und verwundet wurden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der “starke” designierte US-Präsident Donald Trump Russland zu Friedensgesprächen zwingen und den Krieg in der Ukraine beenden kann. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman sagte Selenskyj, dass der Republikaner entscheidend dazu beitragen werde, die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten und den Weg für eine Verhandlungslösung zu ebnen, die auch von den europäischen Staaten unterstützt werde.
“Trump und ich werden zu einer Einigung kommen und (…) gemeinsam mit Europa starke Sicherheitsgarantien anbieten, und dann können wir mit den Russen reden”, sagte Selenskyj laut der veröffentlichten Übersetzung des Gesprächs. “Wir und Trump kommen zuerst, und Europa wird die Position der Ukraine unterstützen.”
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Verlusten unter den nordkoreanischen Truppen berichtet, die auf russischer Seite in der Ukraine kämpfen. Laut Selenskyj sollen bislang rund 3.800 nordkoreanische Soldaten im russischen Gebiet Kursk getötet oder verwundet worden sein. Die Angaben können von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. Nordkorea bestreitet offiziell, Truppen in die Ukraine entsandt zu haben.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat laute Explosionen in der Nähe des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja gemeldet. Die IAEA sei über einen mutmaßlichen Drohnenangriff auf das Ausbildungszentrum informiert worden, teilt IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi mit. “Den Berichten zufolge gab es keine Verletzten und keine Auswirkungen auf Einrichtungen des Kernkraftwerks”, erklärt Grossi.
Die Ukraine hat im vergangenen Jahr laut Medienberichten aus Kiew Tausende Quadratkilometer Gebietsverlust erlitten. In der Nacht gab es nach Angaben aus Kiew 103 russische Drohnenangriffe. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.