Bis auf die Liste Hausverstand haben alle Parteien ihre Abschlussveranstaltungen schon absolviert, Géza Molnár bestreitet das Wahlkampffinale erst am Samstag, um 10.30 Uhr, im Einkaufszentrum Eisenstadt.
Der KURIER hat die Parteimanager am Ende eines kurzen Wahlkampfs nach ihrem Fazit gefragt und was am Tag nach der Wahl passiert.
Sylvia Neuherz (Neos) hat trotz der Umfragen, wonach die Pinken an der Vier-Prozent-Hürde scheitern, „ein gutes Gefühl“, man habe im Wahlkampf „alles getan, was möglich war“. Ob sie die Nacht vor der Wahl gut schlafen werde? „Ich schlafe schon seit einigen Wochen nicht durch“, so Neuherz, sie sei „positiv angespannt“.
Ob’s am Montag eine Sitzung der Parteiführung gibt, hänge vom Ergebnis am Sonntag ab. „Wenn wir reinkommen, ist das eine riesengroße Sache. Und wenn wir‘s nicht schaffen, müssen wir auch nachdenken.“
Géza Molnár, 2020 für die FPÖ in den Landtag eingezogen und seit seinem Ausschluss freier Mandatar, tritt dieses Mal mit eigener Partei an, der Liste Hausverstand. Mit den bescheidenen finanziellen Mitteln sei „das Maximum“ gelungen, sagt Molnár, der auch den Wahlkampf organisiert hat.
Bei einer Probe des Musikvereins könne er sich entspannen und vor dem Wahltag werde er jedenfalls „besser schlafen als in den vergangenen Tagen“. Für Montag ist aktuell noch kein Treffen des Führungsteams geplant.
Marita Demattio von den Grünen hat Freitagvormittag in der Eisenstädter Fußgängerzone noch die Abschlussveranstaltung mit Bundesparteichef Werner Kogler organisiert, am Sonntag geht es für die Grünen nach 25 Jahren im Landtag um alles oder nichts.
FPÖ-Mann Daniel Jägerbauer hat zuletzt fast jede Nacht „nur drei oder vier Stunden geschlafen“. Die Partei, die laut Prognosen am meisten dazugewinnen wird (allerdings steht sie derzeit nur bei knapp zehn Prozent), geht hoffnungsfroh in die Wahl. Ein Indikator für den Ausgang sei die Behandlung der FPÖ-Plakate, sagt Jägerbauer.
Blauer Montag
Würden sie – wie heuer – beschmiert, zeige das, „wie nervös die anderen Parteien sind“. Am Samstag steht das Neujahrstreffen der Freiheitlichen in der „Pyramide Vösendorf“ an. Ob auch der Sonntag „blau“ wird? Am Montag macht die FPÖ jedenfalls blau, die Gremien tagen erst am Dienstag.
Patrik Fazekas (ÖVP) fühlt sich gut. Trotz widriger Umstände „wurde alles umgesetzt“. Weil er selbst auch kandidiert, wird der Parteimanager in seinem Heimatbezirk Oberpullendorf auch noch am Samstag werben. In der Nacht auf Sonntag werde er „sicher gut schlafen“. Der ÖVP-Vorstand tagt am Montag, ab 10 Uhr.
Ihren ersten Wahlkampf lenkt Jasmin Puchwein, SPÖ. Sie lobt ihr Team für den Einsatz und „viele Hausbesuche“, bei denen für die „Fortsetzung des burgenländischen Weges“ geworben wurde. Jetzt freut sie sich auf den Wahltag.
Ob sie davor gut schlafen wird? „Ui, wenn’s aufregend wird, schlafe ich meist nicht so gut“, lacht sie. Am Tag nach der Wahl tagt wie üblich der rote Parteivorstand.