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Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Israel hat die Angriffe für beendet erklärt. Die Entwicklungen im Liveblog.
Bei den israelischen Angriffen auf militärische Ziele im Iran sind der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zufolge zwei Soldaten ums Leben gekommen. “Die Armee der Islamischen Republik hat bei der Verteidigung der iranischen Sicherheit und des Schutzes des iranischen Volkes und seiner Interessen zwei ihrer Kämpfer geopfert, als sie die Angriffe des verbrecherischen zionistischen Regimes abwehrte”, zitierte die staatliche Agentur aus einer Erklärung des Militärs.
Der Iran präsentiert sich als bedeutende Militärmacht mit einer schlagkräftigen Armee – und internationaler Vernetzung durch ihre “Achse des Widerstandes”. Erst vor einem Jahr präsentierte der Iran seine erste Hyper-Schall-Waffe, auch das Drohnenprogramm gilt auch hochmodern. Doch es gibt auch Schwächen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die militärischen Angriffe auf den Iran verurteilt und betont, wie wichtig es sei, “maximale Zurückhaltung” zu üben, um eine Eskalation zu vermeiden, nachdem Israel Luftangriffe auf Militärstandorte im Iran durchgeführt hatte.
Ein Militärsprecher der israelischen Armee hat inzwischen Details zu den Zielen des Angriffs im Iran bekannt gegeben, berichtet ARD-Korrespondent Philip Kuntschner aus Tel Aviv. Raketensystem seien adressiert worden, Boden-, Luft- und Raketenbatterien und weitere Luftsysteme des Iran.
Ob es zu einem weiteren Schlag des Iran kommt, bleibe abzuwarten, so Kuntschner. Bislang sei es ruhig, in Israel sei man “in einem gewissen Wartemodus”.
Der britische Premierminister Keir Starmer ruft den Iran auf, nicht auf die israelischen Angriffe zu reagieren. “Ich bin mir darüber im Klaren, dass Israel das Recht hat, sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen. Es ist ebenso klar, dass wir eine weitere Eskalation in der Region vermeiden müssen und ich fordere daher alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Der Iran sollte nicht reagieren”, sagt Starmer auf einer Pressekonferenz in Samoa anlässlich eines Treffens der Regierungschefs des Commonwealth.
Die kontrollierte Sprengung eines unterirdischen Munitionslagers der Hisbollah-Miliz durch israelische Truppen im Süden des Libanons hat nach Medienberichten eine Erdbebenwarnung in weiten Teilen des israelischen Nordens ausgelöst. Das geologische Institut in Israel bestätigte nach einem Bericht der Nachrichtenseite ynet, die mächtige Explosion habe fehlerhafte Warnmitteilungen des israelischen Zivilschutzes verursacht.
“Das Warnsystem hat die Explosion als Erdbeben identifiziert”, teilte das Institut demnach mit. Israelische Medien berichteten, die akute Erdbebenwarnung habe zahlreiche Einwohner des israelischen Nordens erschreckt, wo es seit Monaten immer wieder Raketenalarm wegen Hisbollah-Angriffen gibt.
Der Iran hat den Flugraum für 07.30 Uhr (MESZ, 09.00 Uhr Ortszeit) wieder freigegeben. Das berichtet die halb-staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Wegen der israelischen Angriffe waren in der Nacht alle Flüge ausgesetzt worden.
Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf militärische Ziele im Iran verurteilt. Das sei eine Verletzung der Souveränität des Iran und internationalen Rechts, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur. Das Land rufe alle Beteiligten zur Mäßigung auf. Die internationale Gemeinschaft solle zur Deeskalation und zur Beendigung der Konflikte in der Region beitragen.
Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden.
Präsident Joe Biden und sein Team hätten in den vergangenen Wochen Israel zu einer zielgerichteten und angemessen Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober ermutigt, sagte der Regierungsbeamte dem Wall Street Journal. Die Website Axios berichtete, Israel habe den Iran vor dem Vergeltungsangriff vor einer Antwort darauf gewarnt. Für den Fall eines iranischen Gegenschlags sei eine erneute schwerere Attacke durch Israel angedroht worden, insbesondere wenn es dabei Opfer in der israelischen Bevölkerung geben sollte, schrieb Axios unter Berufung auf anonyme Quellen.
Die israelischen Angriffe auf den Iran haben nach Angaben der iranischen Flugabwehr “begrenzten Schaden” angerichtet. Israel habe “Militärzentren” in den Provinzen Teheran, Chusestan (Südwesten) und Ilam (Westen) angegriffen, erklärte sie am Samstag. Die Attacke habe mancherorts “begrenzten Schaden” verursacht.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari hat nach dem Abschluss des Angriffs auf den Iran vor einer weiteren Eskalation gewarnt. “Sollte das Regime im Iran den Fehler begehen, eine neue Eskalationsrunde einzuleiten, sind wir verpflichtet, darauf zu reagieren”, sagte er am Morgen. “Unsere Botschaft ist klar: Alle, die den Staat Israel bedrohen und versuchen, die Region in eine umfassendere Eskalation hineinzuziehen, werden einen hohen Preis zahlen.” Israel habe gezeigt, dass es die Fähigkeit und die Entschlossenheit habe, entschieden zu handeln, betonte Hagari.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Angriff auf Ziele im Iran abgeschlossen. “Unsere Flugzeuge sind sicher heimgekehrt”, hieß es in der Mitteilung der Armee. “Der Vergeltungsschlag ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt.”
Der Vergeltungsschlag Israels auf den Iran ist nach Angaben des israelischen Fernsehens nach drei Angriffswellen beendet. Die Kampfflugzeuge seien auf dem Rückweg nach Israel, berichtete der Sender am Samstag.
Seit Wochen deutete sich der israelische Gegenschlag auf den Iran an. Nun starteten die israelischen Streitkräfte mehrere Angriffe. Diese dürften noch stundenlang anhalten, schätzt ARD-Korrespondent Björn Dake.
Nach Beginn des israelischen Angriffs im Iran hat Premierminister Benjamin Netanyahu nach Angaben seines Büros eine Lageberatung im Militärhauptquartier in Tel Aviv abgehalten. An dem Treffen im unterirdischen Kommandozentrum der israelischen Luftwaffe seien auch Generalstabschef Herzi Halevi, Verteidigungsminister Yoav Gallant sowie die Chefs der Geheimdienste Mossad und Schin Bet beteiligt gewesen, hieß es in einer Mitteilung.
Nach dem israelischen Vergeltungsangriff ist Irans Militär für einen weiteren Gegenschlag bereit. “Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird”, zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim eine anonyme Quelle aus der Staatsmacht. Tasnim gilt als Sprachrohr der Iranischen Revolutionsgarden.
US-Präsident Joe Biden ist von seinem Sicherheitsberater-Team über die Angriffe Israels auf den Iran unterrichtet worden. Biden verfolge die Situation weiter, berichteten mit Biden mitreisende Journalisten. Der US-Präsident ist in seinem Haus im Bundesstaat Delaware.
Medienberichten zufolge wurde die US-Regierung mehrere Stunden vor dem Vergeltungsangriff in Kenntnis gesetzt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe nach Beginn der Attacken mit seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant telefoniert, berichteten der Sender NBC und das Wall Street Journal unter Berufung auf Regierungsbeamte.
Israel will es dem Iran nach Worten seines UN-Botschafters Danny Danon nicht erlauben, “sich weiter hinter seinen Stellvertretern zu verstecken”. Danon schrieb auf der Plattform X: “In den vergangenen Stunden hat die israelische Armee präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran begonnen, als Reaktion auf die beispiellosen Angriffe, die der Iran Anfang dieses Monats gegen Israel durchgeführt hatte.”
Israel habe der internationalen Gemeinschaft gegenüber immer wieder deutlich gemacht, “dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werden, um die Bürger Israels zu schützen”.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten “Widerstandsachse” von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi leitet den Angriff auf den Iran. Das teilte die israelische Armee mit. Er leite den Angriff von der unterirdischen Kommandozentrale der israelischen Luftwaffe aus dem Militärhauptquartier in Tel Aviv zusammen mit dem Kommandeur der israelischen Luftwaffe, Tomer Bar.
Der Angriff auf den Iran begann während des jüdischen Ruhetags Sabbat. Die hohen jüdischen Feiertage waren am Donnerstagabend zu Ende gegangen.
Der israelische Vergeltungsangriff auf den Iran wird in iranischen Staatsmedien als harmlos dargestellt. Der staatliche Rundfunk berichtete, die Geräusche von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran seien durch Luftabwehr ausgelöst worden. Laut der Agentur Tasnim wurden weder Stützpunkte der Revolutionsgarden getroffen, noch Raketeneinschläge verzeichnet. Auch Berichte über Angriffe in anderen Landesteilen wurde von offizieller Seite nicht bestätigt.
Ein israelischer Repräsentant sagte der Nachrichtenseite ynet, der Iran versuche die Explosionsgeräusche als Ergebnis der Luftabwehr darzustellen. Dies sei “eine Lüge”. Die Abwehrversuche seien gescheitert, es gebe keine erfolgreichen Abschüsse im Iran.
Nach Beginn des israelischen Vergeltungsschlags im Iran hat es im Norden Israels erneut Raketenalarm gegeben. Die israelische Armee teilte mit, in der Küstenstadt Naharija und umliegenden Gebieten heulten die Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer.
Die mit dem Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. In Naharija waren am Donnerstag zwei Männer durch Raketentrümmer verletzt worden.
Israel hat nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana auch militärische Einrichtungen im Zentrum und im Süden Syriens unter Beschuss genommen. Die Raketen seien aus Richtung der von Israel besetzten Golanhöhen und dem Libanon gekommen und hätten zum Teil abgefangen werden können, berichtete die Agentur. Überprüft werden konnten diese Angaben nicht. Zuvor habe es laut Sana auch Explosionen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus gegeben.
Offenbar wurden bei den israelischen Angriffen im Iran keine Atomanlagen oder Ölfelder angegriffen. Das sagte ein israelischer Repräsentant dem US-Sender NBC. Der Angriff habe sich vielmehr auf militärische Ziele beschränkt. “Wir greifen Dinge an, die uns in der Vergangenheit hätten bedrohen können oder dies in der Zukunft tun könnten”, sagte die namentlich nicht genannte Person dem US-Sender.
Die USA sind eigenen Angaben zufolge nicht an den israelischen Angriffen im Iran beteiligt. Das sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter dem Sender CNN. Laut DEM Wall Street Journal waren die USA von Israel im Voraus über die Angriffe informiert worden. Die USA hatten Israel in den vergangenen Wochen eindringlich aufgefordert, keine iranischen Öl- und Atomanlagen anzugreifen.
Der New York Times zufolge hatten sich Beamte des Weißen Hauses und des Pentagons in den vergangenen Tagen eng mit Israel über den Umfang und die Art der Ziele beraten, die Israel im Iran angreifen könnten.
Das israelische Kabinett hat Medienberichten zufolge den Vergeltungsschlag auf den Iran kurz vor dem Angriff autorisiert. Eine entsprechende Telefonkonferenz mit Regierungschef Benjamin Netanyahu und Verteidigungminister Yoav Gallant habe am Freitagabend stattgefunden, berichtete die Zeitung Haaretz. Die Minister seien in den vergangenen Tagen über den Rahmen des offensichtlichen Angriffsplans informiert worden, hieß es.
Nach dem israelischen Vergeltungsangriff sind die beiden Hauptstadtflughäfen in Teheran nach iranischen Angaben weiter im Betrieb. Wie der staatliche Rundfunk berichtete, gebe es keine Einschränkungen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete unterdessen unter Berufung auf Kreise im Rettungsdienst, dass keine Opfer in Teheran gemeldet wurden. Das Internet in der Hauptstadt war stark gedrosselt. Laut der iranischen Agentur Fars waren Militärstützpunkte im Süden und Südwesten Teherans Ziel der Angriffe. Von offizieller Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Die USA haben die Angriffe Israels auf Ziele im Iran als “Manöver zur Selbstverteidigung” bezeichnet. Die “gezielten Angriffe auf militärische Ziele” seien überdies eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Sean Savett, am Freitag in Washington.
Kurz zuvor hatte die israelische Armee darüber informiert, dass sie derzeit Ziele im Iran attackiere. Dies sei eine “Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes” auf Israel.
Teheran und seine Stellvertreter in der Region griffen Israel seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres unerbittlich an – an sieben Fronten – einschließlich direkter Angriffe von iranischem Boden aus, hieß es weiter. “Wie jedes andere souveräne Land der Welt hat der Staat Israel das Recht und die Pflicht zu reagieren.” Die defensiven und offensiven Fähigkeiten seien voll mobilisiert. “Wir werden alles Notwendige tun, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen.”
Israel bombardiert offenbar Ziele im Iran. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, führt das israelische Militär nach eigenen Angaben “präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran” durch. Zuvor waren in der iranischen Hauptstadt Teheran und in der nahe gelegenen Stadt Karadsch nach Angaben von Staatsmedien mehrere Explosionen zu hören.
“Einige Menschen berichten, dass sie mehrere Explosionen im Westen von Teheran gehört haben”, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht auf Samstag. Ähnliches berichtete die Nachrichtenagentur Fars.
Israel plant seit Wochen eine Reaktion auf einen Beschuss mit ballistischen Raketen durch den Iran am 1. Oktober. Dabei handelte es sich um den zweiten direkten Angriff Teherans auf Israel innerhalb von sechs Monaten.
Die israelische Luftwaffe hat am Freitagabend erneut Angriffe im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Zunächst seien zwei Angriffe im Vorort Haret Hreik erfolgt, berichtete die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Später berichtete sie von mindestens acht Angriffen im Süden Beiruts.
Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten dichte Rauchwolken, die nach den Angriffen vom Beiruter Süden aus aufstiegen. Zuvor hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für zwei Vororte im Süden Beiruts veröffentlicht. Dort würden Einrichtungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen, teilte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X mit.
Nach einem Luftangriff auf eine Journalistenunterkunft mit mehreren Toten im Libanon hat die israelische Armee eine Prüfung des Vorfalls angekündigt. Der Angriff habe einer militärischen Struktur der Hisbollah gegolten und habe stattgefunden, als sich Hisbollah-Kämpfer in dem Gebäude befunden hätten, hieß es. Der Vorfall zeige, dass die Nähe zur Hisbollah und ihrer Infrastruktur eine Gefahr darstelle, erklärte das Militär weiter.
Bei dem Luftangriff im Süden des Libanons kamen dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge drei Journalisten ums Leben. Drei weitere seien verletzt worden. Der Angriff habe ein Wohnquartier der Journalisten in der südlibanesischen Ortschaft Hasbaija getroffen. Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete, unter den Getöteten seien ein Kameramann und ein Übertragungstechniker, die für den proiranischen Nachrichtensender gearbeitet hatten. Auch der Hisbollah-Sender Al-Manar berichtete, einer seiner Kameraleute sei bei dem Angriff ums Leben gekommen.
Laut der UN-Beobachtermission UNIFIL im Libanon haben israelische Truppen erneut auf einen ihrer Posten gefeuert. Israel geht von 2.000 getöteten Hisbollah-Terroristen seit Oktober 2023 aus.