Knapp 400 Menschen sind inzwischen im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo an einer bisher unbekannten Krankheit erkrankt. Das gab das Gesundheits-Krisenzentrum an. Die Lage in der Region Panzi bleibe besorgniserregend.
Ein großes Problem seien die logistischen Probleme. Das schlechte Straßennetz in dem entlegenen Gebiet mache es für Gesundheitsteams schwer, die Patienten zu erreichen. Nur zwei Epidemiologen seien vor Ort. Außerdem mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Der erste Krankheitsfall war bereits am 24. Oktober verzeichnet worden, bei der nationalen Gesundheitsbehörde ging allerdings erst am 1. Dezember eine Alarmmeldung ein.
Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird an diesem Wochenende gerechnet. Inzwischen hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO angekündigt, Expertenteams zur Unterstützung zu entsenden.
Wie viele Menschen genau an der Krankheit bisher verstorben sind, ist unklar. Die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz haben mehr als 130 Tote vermeldet. Die Afrikanischen Zentren für Krankheitsbekämpfung und Schutzmaßnahmen (Africa CDC) meldeten vor einigen Tagen 79 Tote innerhalb der vergangenen 42 Tage. Ihrer Statistik zufolge sind vor allem Kinder unter fünf Jahren erkrankt, sie machen etwa die Hälfte der Fälle aus. Die höchste Sterblichkeit haben den Africa-CDC-Daten zufolge allerdings die Fünf- bis Neunjährigen.
Die Krankheit äußert sich in grippeähnlichen Symptomen: Fieber, Husten, eine laufende Nase sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Ob es sich aber um eine besonders schwere Form der Grippe handelt, ist bislang unklar. In dem betroffenen Gebiet kursiert aktuell auch das Mpox-Virus.